Donnerstag, 30 Oktober 2025 13:17

Einbruch im Hamburger Hafen

 Sichergestellte Beute in Hamburg. Sichergestellte Beute in Hamburg. Foto: Pixabay/Pixabay-Lizenz

Nach einem groß angelegten Einbruch in ein Speditionslager im Hamburger Hafen haben Ermittler in mehreren Bundesländern umfangreiche Maßnahmen durchgeführt. Vier Männer sitzen inzwischen in Untersuchungshaft, nachdem tonnenweise Diebesgut sichergestellt wurde. Für den Abtransport der Beute waren sieben Lastwagen erforderlich.

Inhaltsverzeichnis:

Razzien in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen

Zwischen dem 28. August und dem 1. September stahlen Unbekannte aus einem Lager im Stadtteil Waltershof hunderte Waschmaschinen, Elektronikartikel, Autoteile und einen Porsche. Die Polizei Hamburg leitete daraufhin eine großangelegte Ermittlungsaktion ein.

Bei Durchsuchungen in Hamburg, Oststeinbek und Tespe wurden mehrere Verdächtige überprüft. Laut Polizei handelt es sich um fünf Männer im Alter zwischen 27 und 45 Jahren. Vier davon sind polnische Staatsbürger, einer ist Deutscher.

Einsatzkräfte fanden Beweise in zwei mutmaßlichen Lagerräumen in Billbrook und Reinbek. Dort lagerten Teile der gestohlenen Ware. Die Polizei beschlagnahmte große Mengen an Elektronik und Fahrzeugteilen.

Mehr zu ähnlichen Einsätzen der Polizei in Hamburg lesen Sie unter zerschlagene Betrügerbande.

Gestohlener Steinway-Flügel und mehrere Porsches sichergestellt

Bei den Razzien entdeckten Ermittler auch einen im Januar aus Wilhelmsburg entwendeten Flügel der Marke Steinway. Zudem wurden zwei weitere Porsches, ein Motorrad sowie hochwertige Armbanduhren gefunden. Diese Gegenstände stammen zwar nicht aus dem Einbruch in Waltershof, wurden aber im Rahmen der Vermögenssicherung konfisziert. Sieben Lastwagen waren nötig, um das gesamte Diebesgut abzutransportieren.

Insgesamt arbeiteten Dutzende Beamte aus drei Bundesländern zusammen. Die koordinierte Aktion zeigte, wie eng die Landespolizeien kooperieren, um grenzüberschreitende Bandenkriminalität zu bekämpfen.

Einen weiteren Vorfall, der Hamburgs Sicherheitslage betraf, finden Sie unter dramatischer Zwischenfall im Bahnhof Hamburg-Harburg.

Festnahmen in mehreren Stadtteilen

Zwei 45-jährige und ein 27-jähriger Tatverdächtiger wurden in den Stadtteilen Barmbek-Nord, Schnelsen und Tonndorf festgenommen. Ein weiterer, 35 Jahre alter Mann befand sich bereits wegen einer anderen Straftat in Haft. Der 38-jährige Deutsche, ebenfalls verdächtigt, wurde nach Abschluss der Maßnahmen wieder freigelassen. Die Ermittlungen der Polizei Hamburg dauern weiterhin an.

Laut den Behörden ist derzeit unklar, ob die Gruppe noch an weiteren Einbrüchen beteiligt war. Ermittler prüfen Verbindungen zu ähnlichen Taten in Norddeutschland.

Weitere Informationen zu laufenden Ermittlungen finden Sie unter Ermittlungsverfahren in Hamburg.

Koordinierte Ermittlungen und internationale Zusammenarbeit

Die Polizei sieht den Fall als Beispiel für die effektive Zusammenarbeit zwischen den Ländern. Durch die koordinierte Aktion in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen konnte umfangreiches Beweismaterial gesichert werden. Mehr als 300 beschlagnahmte Gegenstände werden derzeit katalogisiert und überprüft.

Auch die Zusammenarbeit mit polnischen Behörden wird in Betracht gezogen, da vier der Verdächtigen aus Polen stammen. Die Polizei schließt weitere Festnahmen in den kommenden Wochen nicht aus.

Der Fall zeigt einmal mehr, dass Hamburg immer wieder Ziel professionell organisierter Einbrecherbanden ist. Bereits im Frühjahr kam es zu ähnlichen Ermittlungen gegen eine Gruppe, die in Lagerhäuser im Hafengebiet eingebrochen war.

Die Polizei appelliert an Bürgerinnen und Bürger, verdächtige Aktivitäten in Industriegebieten sofort zu melden.

Quelle: WELT, webrivaig,com/de