Inhaltsverzeichnis:
- Tunnelbetriebszentrale bleibt der zentrale Streitpunkt
- Sonderregelung für Notfälle
- HADAG-Fähren und weitere Warnstreiks in Hamburg
- Hafen, Stadtreinigung und Kultureinrichtungen betroffen
- Hintergrund der Warnstreiks - Tarifverhandlungen in Potsdam
Tunnelbetriebszentrale bleibt der zentrale Streitpunkt
Der Hauptstreitpunkt war die Tunnelbetriebszentrale, die nicht nur den Elbtunnel überwacht, sondern auch wichtige Straßentunnel in Hamburg. Dazu gehören unter anderem der Wallringtunnel am Hauptbahnhof, der Krohnstiegtunnel am Flughafen sowie die Überdeckelungen der Autobahn A7 in Schnelsen und Stellingen. Ist die Zentrale nicht besetzt, müssen diese Tunnel aus Sicherheitsgründen geschlossen werden. Durch die gerichtliche Einigung bleibt eine komplette Sperrung aus. Der Elbtunnel ist jedoch weiterhin betroffen – allerdings sechs Stunden kürzer als ursprünglich geplant.
Sonderregelung für Notfälle
Für Notfälle wurde eine Sonderregelung getroffen: Blaulichtfahrzeuge dürfen den Elbtunnel weiterhin passieren, da es eine Notbesetzung in der Betriebszentrale geben wird. Eine vorherige Vereinbarung zwischen Ver.di und der Autobahn GmbH sah bereits Notdienste für technische Zwischenfälle wie Brände oder Wasserschäden vor. Nun wurde eine zusätzliche Regelung beschlossen, um größere Verkehrsprobleme in der Stadt zu vermeiden.
HADAG-Fähren und weitere Warnstreiks in Hamburg
Nicht nur der Elbtunnel ist von Streiks betroffen. Seit heute Morgen stehen die HADAG-Fähren still – voraussichtlich für 48 Stunden. Die Beschäftigten streiken bis Samstag um 4 Uhr. Die HADAG hatte befürchtet, dass es zu gefährlichem Gedränge auf den Pontons kommen könnte, falls einzelne Fähren während des Warnstreiks fahren würden. Daher wurde entschieden, den gesamten Fährbetrieb einzustellen.
Als Reaktion auf den Streik verstärkt die Hamburger Hochbahn heute und morgen die Buslinien 150 und X86 nach Finkenwerder und zum Airbus-Werk. Ver.di fordert für die HADAG-Beschäftigten eine Lohnerhöhung von 18 Prozent oder mindestens 625 Euro monatlich bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Die Arbeitgeberseite bietet hingegen nur eine Erhöhung von 5,0 bis 6,65 Prozent bei einer Laufzeit von 24 Monaten an. HADAG-Co-Geschäftsführerin Tanja Cohrt bezeichnete den Warnstreik als nicht zielführend.
Hafen, Stadtreinigung und Kultureinrichtungen betroffen
Auch die Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) ist seit heute Morgen bestreikt. Betroffen sind unter anderem die Hafenbahn und die Schleusen. Laut einem Ver.di-Sprecher konnten einige Schiffe nicht auslaufen, da der Lotsenversetzdienst, der die Lotsen zu den großen Schiffen bringt, nur eingeschränkt arbeitete. Am Morgen versammelten sich rund 150 Mitarbeiter am Streikposten im Hafen.
Am Freitag und Samstag sollen zusätzlich die Beschäftigten der Stadtreinigung streiken. Auch Mitarbeiter von Kultureinrichtungen sind betroffen. Die Gewerkschaft ruft die Beschäftigten des Deutschen Schauspielhauses, der Staatsoper, des Thalia Theaters und der Elbphilharmonie zu einem ganztägigen Warnstreik am Freitag auf. Unter dem Motto "Ohne uns bleibt es still" wird die Arbeit niedergelegt. Eine gemeinsame Kundgebung ist für 9 Uhr vor der Elbphilharmonie geplant.
Hintergrund der Warnstreiks - Tarifverhandlungen in Potsdam
Der Grund für die Streikwelle ist ein Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst. Am Freitag beginnt in Potsdam die dritte Verhandlungsrunde für den öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen. Ver.di fordert eine Gehaltserhöhung um 8 Prozent, mindestens jedoch 350 Euro monatlich sowie drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber halten diese Forderungen für nicht finanzierbar. Sollte es zu keiner Einigung kommen, sind weitere Streiks in den kommenden Wochen möglich.
Quelle: tageschau.de, www.fox360.net/de