Inhaltsverzeichnis:
- Petition von Hans Martin Wismar gestartet
- Entscheidung des Erzbistums Hamburg
- Geplante Umnutzung durch die Stadt
- Ungewisse Zukunft für Beschäftigte und Anwohner
Petition von Hans Martin Wismar gestartet
Hans Martin Wismar, Arzt in der Notaufnahme des Krankenhauses Groß-Sand, initiierte die Online-Petition zur Rettung der Klinik. Innerhalb weniger Tage erreichte sie mehrere tausend Unterstützer. Ziel der Aktion ist es, den drohenden Verlust der Notfallversorgung für den Stadtteil Wilhelmsburg zu verhindern. Die Petition wird auch von der Initiative „Zukunft Elbinsel“ unterstützt. Sie betont, dass Wilhelmsburg als wachsender Stadtteil ein voll ausgestattetes Krankenhaus benötigt.
Der Protest richtet sich gegen die geplante Stilllegung der Chirurgie und Notaufnahme zum 15. Juli. Die Initiatoren fordern eine medizinische Grundversorgung vor Ort. In der Petition heißt es, dass soziale Gerechtigkeit und das Gemeinwohl über wirtschaftlichen Interessen stehen müssten.
Entscheidung des Erzbistums Hamburg
Das katholische Erzbistum Hamburg plant die Schließung der Klinikbereiche aus Kostengründen. Bereits seit mehreren Jahren gibt es Überlegungen, sich von der Trägerschaft des Krankenhauses Groß-Sand zu trennen. Bisherige Versuche, die Einrichtung an einen neuen Betreiber zu verkaufen, blieben erfolglos. Laut Ankündigung des Erzbistums vom Mai sollen ab Mitte Juli zunächst zwei zentrale Abteilungen geschlossen werden:
- Chirurgische Abteilung
- Notfallambulanz
Die geriatrische Abteilung sowie die neurologische Frührehabilitation bleiben vorerst in Wilhelmsburg. Ein Umzug ins Marienkrankenhaus ist jedoch für das kommende Jahr vorgesehen.
Geplante Umnutzung durch die Stadt
Nach der Aufgabe der medizinischen Versorgung durch das Erzbistum will die Stadt Hamburg das Klinikgelände übernehmen. Geplant ist die Einrichtung einer Stadtteilklinik, die neue, kleinere Gesundheitsangebote bereitstellen soll. Details zum genauen Umfang dieser neuen Einrichtung liegen derzeit noch nicht vor.
Aus Sicht der Protestierenden reichen die städtischen Pläne nicht aus. Sie sehen die Schließung als Bedrohung für die medizinische Versorgung von rund 55.000 Menschen im Stadtteil. Die Initiative fordert die vollständige Erhaltung des bisherigen Klinikbetriebs.
Ungewisse Zukunft für Beschäftigte und Anwohner
Die Mitarbeiter des Krankenhauses Groß-Sand blicken mit Sorge auf den nahenden Juli. Viele von ihnen wissen nicht, wie es für sie beruflich weitergeht. Die bevorstehenden Umstrukturierungen betreffen nicht nur die Belegschaft, sondern auch tausende Patienten jährlich.
Die Entwicklungen rund um das Krankenhaus Groß-Sand werden weiter beobachtet. Noch bleibt unklar, ob die Proteste Einfluss auf die Entscheidung haben werden. Der öffentliche Druck nimmt jedoch spürbar zu.
Quelle: Tagesschau, www.welt.sn2world.com