Inhaltsverzeichnis:
- Schraubenzieher und Messer als Tatwaffen
- Staatsanwaltschaft fordert höhere Strafen
- Aussagen aller Beteiligten liegen nun vor
Schraubenzieher und Messer als Tatwaffen
Die Auseinandersetzung begann mit einem verbalen Streit zwischen jungen Männern tschetschenischer und palästinensischer Herkunft. Auslöser war der Vorwurf, jemand habe „ihre Mädchen“ angesehen. Daraus entwickelte sich am Alsteranleger eine handfeste Schlägerei. Innerhalb kurzer Zeit eskalierte die Situation, bis zu 30 Personen sollen sich beteiligt haben.
Ein 22-Jähriger wurde dabei lebensgefährlich verletzt. Einer der beiden Angeklagten, Cousins im Alter von 22 und 25 Jahren, gestand, mit einem Schraubenzieher auf das Opfer eingestochen zu haben. Der andere räumte den Einsatz eines Messers ein. Das Opfer musste notoperiert werden. Er selbst gab vor Gericht an, sich an den Beginn der Schlägerei nicht erinnern zu können. Auffällig: Der junge Mann ist bereits wegen einer früheren Prügelei am Jungfernstieg vorbestraft.
Staatsanwaltschaft fordert höhere Strafen
Zu Prozessbeginn stellte das Gericht Freiheitsstrafen von bis zu 3,5 und 4,5 Jahren in Aussicht, sofern ein umfassendes Geständnis erfolgt. Diese Vereinbarung war jedoch nicht bindend. Der Staatsanwalt zeigte sich unzufrieden. Trotz der Geständnisse fordert er nun deutlich längere Haftstrafen. Grund sei die besondere Brutalität der Tat und die schwere Verletzung des Opfers.
Aussagen aller Beteiligten liegen nun vor
Sowohl die Angeklagten als auch das Opfer haben inzwischen vor dem Landgericht ausgesagt. Damit ist eine zentrale Voraussetzung für die Urteilsfindung erfüllt. Die Kammer wird nun prüfen, ob und in welchem Umfang die ursprünglich in Aussicht gestellten Strafmaße angepasst werden. Ein Urteil wird in den kommenden Wochen erwartet.
Der Fall verdeutlicht erneut die Gefahren eskalierender Konflikte im öffentlichen Raum – insbesondere an stark frequentierten Orten wie dem Hamburger Jungfernstieg.
Quelle: Tagesschau, www.360edumobi.com/de