Inhaltsverzeichnis:
- Deutlich höhere Mieten bei mittleren Wohnungsgrößen
- Kritik von Heike Sudmann an Hamburger Senat
- Internes Gutachten sorgt für öffentliche Diskussion
- Maßnahmen gegen Mietwucher bleiben aus
Deutlich höhere Mieten bei mittleren Wohnungsgrößen
Besonders stark betroffen sind Wohnungen mit 60 bis 80 Quadratmetern. Diese Wohnungsgröße ist besonders gefragt – was sich auf die Preise auswirkt. 2018 lag der durchschnittliche Quadratmeterpreis noch bei 11,81 Euro, fünf Jahre später sind es bereits 14,71 Euro. Damit ist der Anstieg der Mieten in Hamburg nicht nur überdurchschnittlich, sondern übertrifft auch die Inflationsrate im selben Zeitraum.
Für viele Haushalte bedeutet dies eine zunehmende finanzielle Belastung. Familien, Paare und Alleinlebende im mittleren Einkommensbereich müssen zunehmend mehr ihres Budgets für Miete aufwenden. Die Mietdynamik übersteigt dabei das Einkommen vieler Menschen.
Kritik von Heike Sudmann an Hamburger Senat
Heike Sudmann, Fraktionschefin der Linken in Hamburg, kritisiert den Senat scharf. Ihrer Ansicht nach sei das Selbstbild Hamburgs als Vorzeigestadt unbegründet. Sie fordert mehr Einsatz gegen Mietwucher.
Laut Sudmann haben die Bezirksämter bislang keine Vermieter kontaktiert, obwohl diese Mieten verlangten, die mindestens 20 Prozent über dem zulässigen Niveau lagen. Dies obwohl das Gutachten eine klare rechtliche Grundlage liefert. Der Senat hatte vor der Wahl ein Meldeportal für überhöhte Mieten eingerichtet. Dort gingen bereits mehrere Hundert Hinweise ein. Diese werden nach Angaben der Stadtentwicklungsbehörde derzeit noch geprüft.
Internes Gutachten sorgt für öffentliche Diskussion
Die Veröffentlichung des Berichts erfolgte nicht freiwillig. Ursprünglich war das 13-seitige Dokument nur für den internen Gebrauch gedacht – zur Unterstützung der Bezirksämter bei der rechtlichen Bewertung überhöhter Mieten. Erst durch die Einstellung im Transparenzportal wurde es öffentlich zugänglich.
Die Stadtentwicklungsbehörde betont die wohnungspolitischen Erfolge der letzten Jahre. Dennoch zeigt das Papier eine deutliche Diskrepanz zwischen politischem Anspruch und realer Entwicklung. Die tatsächliche Mietpreisentwicklung stellt die bisherigen Maßnahmen infrage.
Maßnahmen gegen Mietwucher bleiben aus
- 25 % Mietanstieg in fünf Jahren
- 2 Prozentpunkte mehr als im Durchschnitt vergleichbarer Großstädte
- 0 Kontaktaufnahmen an Vermieter trotz zahlreicher Hinweise
- Mehrere Hundert Meldungen im neuen Mietportal
- 60–80 m² große Wohnungen besonders betroffen
Die Forderung nach zusätzlichem Personal und konkreten Schritten wird lauter. Die Zeit drängt, denn der Wohnungsdruck in Hamburg wächst weiter.
Quelle: Tagesschau, www.welt.sn2world.com