Dienstag, 15 Juli 2025 13:06

Prozess gegen Christina Block vertagt

Christina Block vor Gericht in Hamburg Christina Block vor Gericht in Hamburg pixabay/Foto illustrativ

Der Prozess gegen die Hamburger Unternehmerin Christina Block ist am Montag unterbrochen worden. Die Verhandlung vor dem Landgericht Hamburg wird erst am 25. Juli fortgesetzt. Die Vorsitzende Richterin setzte die Verhandlung aus, obwohl ursprünglich 37 Prozesstage bis Ende des Jahres angesetzt waren.

Inhaltsverzeichnis:

Klärung der Nebenklage von Block-Kindern

Die Rolle der Kinder im Prozess bleibt vorerst ungeklärt. Für die heute 14-jährige Tochter von Christina Block steht eine Entscheidung über ihre Zulassung als Nebenklägerin noch aus. Für den 11-jährigen Sohn lehnte das Hanseatische Oberlandesgericht die Nebenklage bereits vergangene Woche ab. Als Begründung nannte das Gericht einen Interessenkonflikt. Der Vater der Kinder hatte die Nebenklage beantragt und die Rechtsvertretung der Kinder organisiert – obwohl ihm vorgeworfen wird, die Kinder 2021 ihrer Mutter entzogen zu haben.

Zudem beantragten mehrere Verteidiger eine Aussetzung des Verfahrens. Grund sei das Fehlen wichtiger Unterlagen, die für die Verteidigung notwendig seien. Das Gericht muss über diese Anträge noch entscheiden.

Aussage von Christina Block verschoben

Christina Block wollte sich ursprünglich am Montag erstmals zu den Vorwürfen äußern. Ihr Anwalt hatte dies in der Eröffnungserklärung am Freitag angekündigt. Durch die Unterbrechung kam es jedoch nicht dazu. Die Stellungnahme der 52-jährigen Unternehmerin ist nun für Ende Juli geplant.

Neben Block stehen sechs weitere Personen vor Gericht. Darunter ihr Lebensgefährte, der frühere Sportmoderator Gerhard Delling. In den Eingangserklärungen am Freitag wiesen alle Verteidiger die gegen ihre Mandanten erhobenen Vorwürfe zurück.

Vorwurf – Entführung in der Silvesternacht

Die zentrale Anklage gegen Christina Block betrifft eine mutmaßlich organisierte Kindesentführung. Sie soll beauftragt haben, ihre beiden Kinder aus Dänemark nach Deutschland zu bringen. Die Aktion fand in der Silvesternacht statt. Zu dieser Zeit hielten sich die Kinder beim Vater in Dänemark auf. Der Hintergrund ist ein jahrelanger Streit um das Sorgerecht.

Laut Anklage koordinierte Block mit den Mitangeklagten die Abholung der Kinder über die Grenze. Die Ermittlungen umfassen mehrere Personen, darunter enge Vertraute von Block. Die rechtliche Bewertung der Aktion und die Rolle der einzelnen Beteiligten sollen im weiteren Verlauf des Verfahrens geklärt werden.

Weitere Termine entscheidend

Die nächsten Verhandlungstage sollen klären:

  • Ob die Tochter als Nebenklägerin zugelassen wird
  • Ob das Verfahren aufgrund fehlender Akten erneut verschoben wird
  • Wann Block und die Mitangeklagten ausführlich aussagen

Der Prozess gilt als einer der aufwendigsten familienrechtlichen Strafprozesse in Hamburg in den letzten Jahren. Die Entscheidung des Gerichts über die Nebenklage sowie die Hauptaussagen der Angeklagten werden entscheidend für den weiteren Verlauf sein.

Quelle: NDR, www.fox3600.net/de