Dienstag, 13 Mai 2025 12:11

Sanierung Hamburg-Berlin - Erste Sperrungen starten

Reisende müssen sich auf lange Fahrzeiten einstellen. Reisende müssen sich auf lange Fahrzeiten einstellen. Foto: pixabay

Pendler und Reisende müssen sich am Wochenende auf Zugausfälle und Ersatzverkehr einstellen. Die Deutsche Bahn startet vorbereitende Maßnahmen für die umfassende Sanierung der Schnellbahnstrecke Hamburg-Berlin.

Inhaltsverzeichnis:

Erste Sperrungen zwischen Schwerin und Büchen

Am Wochenende vom 17. bis 18. Mai 2025 wird ein zentraler Abschnitt der Bahnverbindung zwischen Schwerin und Büchen für 16 Stunden vollständig gesperrt. Die Sperrung beginnt am Samstag um 21 Uhr und endet am Sonntag um 13 Uhr. In dieser Zeit kommt es zu zahlreichen Einschränkungen im Fern- und Regionalverkehr. Die Deutsche Bahn ersetzt ausfallende Züge durch Busse, warnt jedoch vor längeren Fahrzeiten und eingeschränkter Beförderung von Fahrrädern, Rollstühlen und Kinderwagen.

Auch der Verkehr zwischen Rostock, Stralsund und Hamburg ist betroffen. Internationale Züge der Linie EC zwischen Hamburg und Berlin entfallen vollständig. Züge der Linien ICE 18 und ICE 28 werden über Uelzen und Stendal umgeleitet. Fernverkehrsverbindungen sind damit stark eingeschränkt, was insbesondere Reisende aus Mecklenburg-Vorpommern spüren werden.

Einschränkungen im Regionalverkehr in Westmecklenburg

Auf mehreren Regionalbahnlinien entfallen zahlreiche Verbindungen oder werden durch Busse ersetzt. Der Regionalexpress RE1 zwischen Büchen und Bad Kleinen ist besonders betroffen, ebenso wie die Linie RE4 zwischen Bad Kleinen und Schwerin.

Zwischen dem 17. Mai, 21 Uhr, und dem 18. Mai, 15:30 Uhr, entfallen bei der Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft (Odeg) folgende Linien:

  • RE8 – auf Abschnitten zwischen Wismar und Ludwigslust
  • RB17 – ebenfalls auf Teilstrecken in der Region
  • RB18 – rund um Schwerin und Bad Kleinen

Zudem werden Züge der Linie RB13 zwischen Plate und Rehna sowie RB14 zwischen Ludwigslust und Hagenow Stadt ausgesetzt. Der Ersatz erfolgt durch Busse, die allerdings nur eingeschränkt auf spezielle Bedürfnisse eingehen können.

Sperrung der Schnellbahn Hamburg–Berlin ab August

Ab dem 1. August 2025 beginnt die vollständige Sperrung der Schnellbahnstrecke Hamburg–Berlin für eine Dauer von neun Monaten. Die Strecke wird umfassend modernisiert. Es handelt sich um die erste groß angelegte Sanierung seit über 20 Jahren. Die Deutsche Bahn investiert 2,2 Milliarden Euro in das Projekt.

Erneuert werden:

  • 180 Kilometer Gleise
  • 200 Weichen
  • Oberleitungen
  • Zwei Stellwerke inklusive Leit- und Sicherungstechnik
  • Anlagen für Lärm- und Erschütterungsschutz

Die Sanierung erfolgt in drei Bauabschnitten parallel, um die Arbeiten effizienter zu gestalten. Ziel ist es, die Zuverlässigkeit zu erhöhen und technische Störungen künftig deutlich zu reduzieren.

Auswirkungen auf Regionalverbindungen der Odeg ab August

Die Regionalbahnlinie RE8 von Wismar über Schwerin und Ludwigslust nach Berlin wird während der Bauzeit umgeleitet. Die neue Strecke führt über Güstrow und Waren, endet jedoch bereits in Berlin-Südkreuz. Für viele Fahrgäste bedeutet das längere Fahrzeiten und Umstiege.

Die Linie RB14 von Parchim über Ludwigslust nach Hagenow fällt komplett aus. Zwischen Ludwigslust und Parchim verkehren stattdessen Busse. Auch der Zugverkehr im westlichen Netz von Mecklenburg-Vorpommern kommt zeitweise fast vollständig zum Erliegen. Der Hamburg-Verkehr wird über Bad Kleinen und Lübeck umgeleitet.

Für Bahnreisende bedeutet das: mehr Zeit, mehr aber auch die Aussicht auf ein langfristig moderneres und zuverlässigeres Schienennetz.

Quelle: Nordkurier, www.on-the-top.net/de/