Dienstag, 10 Juni 2025 18:18

Schüsse in Hamburg

Erneute Schüsse in Hamburg-Farmsen-Berne Erneute Schüsse in Hamburg-Farmsen-Berne pixabay/Foto illustrativ

Am Montagabend wurde in Hamburg-Farmsen-Berne erneut geschossen. Ein 41-jähriger Mann erlitt dabei lebensgefährliche Verletzungen. Die Polizei geht von einem Zusammenhang mit organisierter Kriminalität aus. Seit Anfang Mai kam es in der Stadt zu sieben ähnlichen Vorfällen. Die Behörden ermitteln mit Nachdruck. Eine Tätergruppe steht im Verdacht, aus dem Rockermilieu zu stammen.

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Verbindung zu den „Comancheros“ vermutet

Der Verletzte soll laut Medienberichten der mutmaßliche Anführer der Rockergruppe „Comancheros“ in Hamburg sein. Diese Gruppe stammt ursprünglich aus Australien und war in Deutschland bislang weitgehend unbekannt. Die Polizei äußerte sich bislang nicht zu seiner Identität. Das Landeskriminalamt bestätigte jedoch, dass das Fachkommissariat für Rotlicht- und Rockerkriminalität die Ermittlungen übernommen hat. Damit liegt der Fokus klar auf der organisierten Kriminalität.

Tatort Bullskamp, vier Schüsse

Die Schüsse fielen am Montagabend gegen 20 Uhr in der Straße Bullskamp. Der 41-Jährige wurde mit vier Projektilen im Oberkörper getroffen. Rettungskräfte und ein Notarzt behandelten ihn noch vor Ort. Anschließend wurde er in ein Krankenhaus gebracht. Inzwischen hat sich sein Zustand stabilisiert. Eine sofort eingeleitete Fahndung nach dem flüchtigen Täter oder den Tätern blieb erfolglos.

Zusammenhang mit Angriff auf Tattoo-Studio?

Nach Angaben der Zeitung „Hamburger Abendblatt“ könnten die Schüsse mit einem früheren Vorfall in Verbindung stehen. Am 1. Juni fielen fast 30 Schüsse auf ein neu eröffnetes Tattoo-Studio im Stadtteil Uhlenhorst. Die Täter sind bislang nicht identifiziert. Beide Taten könnten laut Ermittlern aus dem selben Milieu stammen. Die Polizei prüft mögliche Verbindungen zwischen den Vorfällen.

Zunehmende Gewalt seit Mai

Seit Anfang Mai kam es in Hamburg zu sieben Schießereien. Die meisten davon stehen nach Einschätzung des Bundes Deutscher Kriminalbeamter im Zusammenhang mit dem Drogenhandel. Besonders besorgniserregend: Auch Kleindealer sind inzwischen häufig bewaffnet. Laut Ermittlern handelt es sich jedoch nicht um einen groß angelegten Bandenkrieg. Vielmehr seien es einzelne Konflikte, die schnell eskalieren.

Die Polizei ruft weiterhin Zeuginnen und Zeugen auf, Hinweise zum Täter oder zur Tat zu geben. Wer am Montagabend etwas im Bereich Bullskamp beobachtet hat, soll sich melden.

Quelle: Tagesschau, www.fox360.net/de