Projektvorstellung und Förderungsprobleme
Das Kernstück des Aktionsplans ist das Projekt "Lebendige Nachbarschaft" (LeNa), das seit 2019 von der Stadt gefördert wird. Mit einem jährlichen Budget von bis zu 60.000 Euro sollen Netzwerke für ältere Menschen geschaffen werden, die bürgerschaftliches Engagement und gegenseitige Hilfe fördern. Diese Initiativen sollen das soziale Umfeld stärken und die Lebensqualität im Alter verbessern. Trotz dieser finanziellen Anreize ist die Resonanz auf das Förderangebot gering: In den letzten fünf Jahren wurden kaum Anträge gestellt.
Kritik an der Projektförderung
Der CDU-Senatorenpolitiker Andreas Grutzeck übt deutliche Kritik an der Durchführung und Wirkung des Programms. Er bemängelt vor allem die bürokratischen Hürden, die mit der Beantragung der Fördermittel verbunden sind, und die kurze Dauer des Förderzeitraums. Diese Faktoren könnten eine wesentliche Rolle spielen, warum das Interesse und die Teilnahme am Projekt hinter den Erwartungen zurückbleiben. Eine bislang wenig bekannte Studie im Auftrag der Stadt unterstützt diese Kritik und legt nahe, dass strukturelle Änderungen erforderlich sind, um die Effektivität des Programms zu steigern.
Maßnahmen zur Verbesserung und Ausblick
Die Hamburger Sozialbehörde hat auf die Kritik reagiert und plant, den Förderzeitraum von zwei auf drei Jahre zu verlängern, um den Projekten mehr Stabilität und Kontinuität zu bieten. Diese Änderung ist ein erster Schritt, um die Rahmenbedingungen zu verbessern und möglicherweise mehr Anträge und eine höhere Beteiligung zu erreichen. Dennoch bleibt abzuwarten, ob diese Anpassung ausreicht, um die Ziele des "Age-friendly City"-Aktionsplans vollständig zu realisieren und das Leben älterer Bürger in Hamburg nachhaltig zu verbessern.
Eine kritische Wende für die Altersfreundlichkeit
Der Aktionsplan "Age-friendly City" steht an einem kritischen Punkt. Während die Ziele des Programms lobenswert und die Notwendigkeit einer altersfreundlichen Infrastruktur offensichtlich sind, zeigen die bisherigen Ergebnisse und die geringe Resonanz, dass ohne signifikante Änderungen im Management und in der Struktur der Förderpolitik die erwarteten Erfolge ausbleiben könnten. Die Zukunft dieses wichtigen sozialen Vorhabens hängt davon ab, wie flexibel und responsiv der Senat auf die bestehenden Herausforderungen reagieren kann.
Quelle: Tageschau