Dienstag, 12 November 2024 14:09

Tarifeinigung in Hamburg

Hamburg Hamburg pixabay / Foto illustrativ

In Hamburg haben Arbeitgeber und die Gewerkschaft IG Metall nach intensiven Verhandlungen eine Tarifeinigung für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie erreicht. In zwei Stufen soll der Lohn um insgesamt 5,1 Prozent steigen. Der Pilotabschluss gilt als Modell für bundesweit rund 3,9 Millionen Beschäftigte der Branche.

Inhaltsverzeichnis:

Einmalzahlung und gestaffelte Erhöhung für Beschäftigte

Nach 18 Stunden intensiver Verhandlungen einigten sich die Arbeitgeber und die IG Metall auf eine zweistufige Lohnerhöhung. Zunächst erhalten die Beschäftigten eine Einmalzahlung von 600 Euro, die spätestens im Februar 2025 ausgezahlt wird. Anschließend erfolgt eine Erhöhung um 5,1 Prozent, die sich auf zwei Stufen verteilt. Für Auszubildende ist eine monatliche Lohnerhöhung um 140 Euro ab Januar 2025 vorgesehen, jedoch ohne die Einmalzahlung. Die Vereinbarung bietet zudem Optionen für wirtschaftlich angeschlagene Unternehmen, Zahlungen auszusetzen oder vollständig zu streichen.

Langfristige Laufzeit bringt Planungssicherheit

Der neue Tarifvertrag hat eine außergewöhnlich lange Laufzeit von 25 Monaten. Dadurch bleibt die jährliche Lohnsteigerung bei unter 3 Prozent. Dieser Aspekt wird besonders von Arbeitgeberseite begrüßt, da er den Unternehmen Planungssicherheit bis Ende 2026 bietet. Stefan Wolf, Präsident von Gesamtmetall, erklärte, dass eine Einigung in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit eine Herausforderung darstelle und dass die Unternehmen so vor weiteren Belastungen in diesem Jahr geschützt seien.

Kritik und gemischte Reaktionen in Niedersachsen

In Niedersachsen wird der Pilotabschluss am 22. November umgesetzt. Der Arbeitgeberverband Niedersachsenmetall begrüßt die Laufzeit, sieht jedoch auch Belastungsgrenzen. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer von Niedersachsenmetall, betonte die Herausforderungen für viele Betriebe, insbesondere für die Automobilzulieferindustrie. Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage stehe der Abschluss an der Grenze des Zumutbaren.

Weitere Tarifverhandlungen bei Volkswagen

Unabhängig vom Pilotabschluss verhandelt die Volkswagen AG separat über die Tarifbedingungen für ihre 120.000 Beschäftigten. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 21. November geplant. Hintergrund der separaten Verhandlungen sind die Sparmaßnahmen des Managements, die in diesem Jahr von zentraler Bedeutung für den Konzern sind.

Mit der erzielten Einigung soll die Stabilität in der Branche gesichert werden, auch wenn die wirtschaftliche Lage weiter angespannt bleibt. Der Abschluss markiert einen wichtigen Schritt zur Bewältigung der finanziellen Herausforderungen, denen viele Unternehmen derzeit gegenüberstehen.

Quelle: www.extratimeout.com/de, tagesschau.de