Donnerstag, 14 November 2024 15:28

NABU kritisiert „Christmas Garden Hamburg“ im Landschaftsschutzgebiet

Christmas Christmas pixabay / Foto illustrativ

Der "Christmas Garden Hamburg" kehrt nach seiner Premiere im letzten Jahr erneut in den Botanischen Garten der Hansestadt zurück. Die Eröffnung findet am heutigen Donnerstag um 16:30 Uhr statt. Die Veranstaltung verspricht mit ihren aufwendigen audiovisuellen Lichtinstallationen ein leuchtendes Spektakel für Besucher. Doch der Naturschutzbund NABU Hamburg zeigt sich besorgt und kritisiert das Event scharf, besonders im Hinblick auf den Schutz der heimischen Natur.

Inhaltsverzeichnis:

NABU Hamburg äußert Bedenken zur Lichtshow im Botanischen Garten

NABU Hamburg stellt infrage, ob der "Christmas Garden" im Botanischen Garten überhaupt angemessen ist. In einer Pressemitteilung hebt der Naturschutzbund hervor, dass der Garten eigentlich als Ruheort und Rückzugsraum für die Tierwelt dienen sollte – gerade auch in den Wintermonaten, wenn die Natur Ruhe und Schutz benötigt. Besonders problematisch ist für die Naturschützer, dass der Botanische Garten in einem Landschaftsschutzgebiet liegt. Laut den geltenden Bestimmungen ist es in diesen Gebieten untersagt, „die Ruhe der Natur durch Lärm oder auf andere Weise zu stören“.

Der Winter ist für viele Tiere eine schwierige Zeit. Der NABU betont, dass Wildtiere in dieser Jahreszeit mit Nahrungsmangel und Kälte kämpfen und dringend ungestörte Rückzugsräume benötigen. Natur- und Landschaftsschutzgebiete wurden genau aus diesem Grund geschaffen, um den Tieren solche sicheren Zonen zu bieten.

Malte Siegert - "Die Natur braucht keine Lichtshow"

Der Vorsitzende des NABU Hamburg, Malte Siegert, sieht den "Christmas Garden" kritisch und fordert Rücksicht auf die Natur. „Die Natur braucht keine Lichtshow. Wir Menschen sind Teil eines empfindlichen Ökosystems, in dem auch andere Lebewesen wie Insekten, Vögel oder Fledermäuse ihren Platz haben“, so Siegert. Er verweist darauf, dass in Hamburg an anderen Stellen versucht wird, Lichtverschmutzung einzudämmen, zum Beispiel an der Außenalster. Aus seiner Sicht sei es widersprüchlich, dass in derselben Stadt eine zweimonatige Lichtinstallation erlaubt wird, die die Tierwelt stören könnte.

Forderung nach besserer Planung und Rücksicht auf die Tierwelt

Der NABU Hamburg fordert von den Veranstaltern des "Christmas Garden" mehr Verantwortung und eine Anpassung der Planung. Siegert betont, dass bei einem profitorientierten Event, das über zwei Monate andauert, auch die Bedürfnisse der heimischen Tierwelt berücksichtigt werden sollten. Der NABU plädiert dafür, bei der Durchführung solcher Veranstaltungen besonders sensibel zu sein und alternative Orte zu prüfen, die weniger belastend für die Natur sind.

Die Diskussion um den "Christmas Garden Hamburg" zeigt einmal mehr den Spannungsbogen zwischen Unterhaltung und Umweltschutz.

Quelle: webrivaig.com/de, tag24.de