Mängel in der Kommunikation und Durchführung
Bei der Aufarbeitung der Maßnahmen stellte sich heraus, dass die Kontaktdaten anderer Passagiere im betroffenen ICE nicht erfasst wurden, obwohl dies zunächst anders angekündigt war. Die Reinigung des Zuges erfolgte zudem nicht unter strengen Dekontaminationsbedingungen, was zu einer vorübergehenden Stilllegung des Zuges führte. Die Behörden forderten alle Fahrgäste, die die Zugtoiletten benutzt hatten, auf, sich zu melden, um eine mögliche Ansteckungsgefahr auszuschließen.
Schnelle Klärung und Entwarnung
Die betroffenen Reisenden wurden noch am selben Abend getestet. Die negativen Ergebnisse der PCR-Tests wurden der Sozialbehörde kurz vor 9 Uhr am nächsten Morgen übermittelt, bestätigte ein Sprecher. Alle Einsatzkräfte waren bereits in der Nacht informiert worden. Die Ergebnisse stellten sicher, dass keine Gefahr für die Öffentlichkeit bestand. Wären die Tests positiv ausgefallen, hätte die Behörde sofort reagiert und über Daten der Deutschen Bahn sowie durch öffentliche Aufrufe versucht, Kontaktpersonen zu ermitteln.
Umgang mit hochansteckenden Krankheiten
Die Sozialbehörde bestätigte, dass zu keinem Zeitpunkt ein Infektionsrisiko für andere Reisende oder die Öffentlichkeit bestand. Der Medizinstudent und seine Begleitperson wurden zunächst im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf isoliert und später unter die Aufsicht des Gesundheitsamtes gestellt. Das Marburg-Virus, benannt nach einem Ausbruch in der deutschen Stadt Marburg im Jahr 1967, ist durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten infizierter Personen übertragbar und nicht durch die Luft.
Die Behörden und das medizinische Personal in Hamburg haben aus diesem Vorfall wichtige Lehren gezogen und planen, ihre Protokolle zur Bewältigung ähnlicher Situationen in Zukunft zu verbessern. Die effiziente Handhabung und schnelle Entwarnung in diesem Fall haben jedoch gezeigt, dass das bestehende System zur Reaktion auf Infektionskrankheiten grundsätzlich funktioniert.
Quelle: www.sn2.eu/de, tagesschau.de