Samstag, 31 August 2024 12:00

Erneute Flucht eines 11-jährigen Jungen aus Jugendbetreuung in Hamburg

Flucht Flucht fot: pixabay

Ein 11-jähriger Junge, der nach gerichtlicher Anordnung in einer geschlossenen Anstalt untergebracht werden sollte, ist erneut aus der Betreuung in Hamburg geflüchtet. Die Stadt Hamburg verfügt über keine geschlossene Einrichtung für Kinder und Jugendliche, was die Unterbringung in solchen Fällen kompliziert macht. Der Junge war zuletzt in der Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) untergebracht und sollte in den Kinder- und Jugendnotdienst in der Feuerbergstraße verlegt werden. Dieser erneute Vorfall wirft Fragen nach der Effektivität und Sicherheit der Jugendfürsorgeeinrichtungen auf.

Jugendliche in der Betreuungskrise

Der betroffene Jugendliche ist bekannt dafür, dass er aus dem Kinder- und Jugendnotdienst, wo er zuvor untergebracht war, bereits mehr als 100 Mal entwichen ist und etwa 70 Diebstähle begangen hat. Die wiederholten Fluchten verdeutlichen die Herausforderungen, mit denen die Jugendhilfe in Hamburg konfrontiert ist, besonders wenn es um die Unterbringung und Sicherung von als gefährlich eingestuften Jugendlichen geht. Laut Thomas Jungfer, dem Landesvorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft, stellt die Situation ein gesamtbehördliches Versagen dar, welches nun von der Polizei gehandhabt werden muss.

Mangel an geschlossenen Einrichtungen

In Hamburg gibt es keine geschlossene Einrichtung für Kinder und Jugendliche, was bedeutet, dass in dringenden Fällen ein Platz in einem anderen Bundesland gesucht werden muss. Diese Lücke in der Betreuungsinfrastruktur führt zu Schwierigkeiten bei der Gewährleistung der Sicherheit und des Wohlbefindens von gefährdeten Jugendlichen. Die Behörden stehen vor der Herausforderung, angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um sowohl die Gemeinschaft als auch die Jugendlichen selbst zu schützen.

Quelle: Tagesschau