Donnerstag, 08 August 2024 12:47

UKE Hamburg plant Trennung von umstrittenem Chefarzt

UKE Hamburg UKE Hamburg fot: pixabay

Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) steht vor signifikanten Veränderungen in seiner Führungsstruktur. Eine kontroverse Debatte um den derzeitigen Chefarzt hat zur Entscheidung geführt, Gespräche über eine einvernehmliche Trennung zu beginnen. Während fachliche Vorwürfe ausgeräumt wurden, bleiben Fragen zum Führungsstil und zur zukünftigen Ausrichtung der von ihm geleiteten Klinik bestehen.

Fachliche Entlastung und offene Fragen

Trotz schwerwiegender Anschuldigungen, die von unangemessenen OP-Techniken bis zu inadäquatem Verhalten gegenüber Mitarbeitern reichen, hat eine Reihe von internen und externen Untersuchungen den Chefarzt in fachlicher Hinsicht entlastet. Das UKE hat jedoch betont, dass es unterschiedliche Visionen zur weiteren Entwicklung der Klinik gibt, was die Hauptursache für die angestrebte Trennung ist.

Führungskultur unter der Lupe

Neben den fachlichen Aspekten wurden auch ernste Bedenken hinsichtlich der Führungskultur, die der Chefarzt repräsentiert, laut. Anschuldigungen, die ihn in einem sexistischen Licht darstellen, wurden zwar in der öffentlichen Mitteilung des UKE nicht direkt angesprochen, aber sie haben dennoch zu Unruhen innerhalb des Teams geführt. Fast 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich in einem Schreiben an die Klinikleitung gewandt, in dem sie ihre Sorge über das Verhalten des Chefarztes ausdrücken.

Reaktionen und Maßnahmen

Die Situation hat hohe Wellen geschlagen, sodass sogar die Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank ihren Urlaub unterbrochen hat, um sich persönlich zu informieren und mögliche Maßnahmen zu erörtern. Anke Frieling, wissenschaftspolitische Fachfrau der CDU, hat angekündigt, weiteren Hinweisen zur Führungskultur im UKE nachzugehen. Dies unterstreicht die Tragweite der Vorwürfe und die Notwendigkeit einer gründlichen Untersuchung und eventuellen Neuausrichtung.

Während das UKE und der betroffene Chefarzt auf eine einvernehmliche Trennung hinarbeiten, bleibt die genaue Zukunft der betroffenen Abteilung ungewiss. Die öffentliche und interne Diskussion über die Vorwürfe und die darauf folgenden Maßnahmen wird wahrscheinlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Die endgültige Entscheidung wird nicht nur die unmittelbar betroffenen Parteien beeinflussen, sondern könnte auch weitreichende Folgen für die Struktur und Kultur des gesamten Klinikums haben.

Quelle: Tagesschau