Zivilschutz ohne neue Bunker
Innensenator Andy Grote von der SPD hat sich klar gegen den Bau neuer Bunker im Rahmen des Zivilschutzes ausgesprochen. Technische und finanzielle Gründe machen es unmöglich, eine Großstadtbevölkerung angemessen vor Angriffen mit Chemie - oder Atomwaffen zu schützen. Diese Entscheidung wurde am Montagabend im Innenausschuss der Hamburger Bürgerschaft diskutiert und bildet einen wesentlichen Bestandteil der strategischen Neuausrichtung des Zivilschutzes in der Hansestadt.
Katastrophenschutz im Schulunterricht
Eine wichtige Neuerung ist die Integration des Katastrophenschutzes in den Schulunterricht. Ziel ist es, Kinder frühzeitig über die Bedeutung der Eigenvorsorge aufzuklären. Dabei sollen sie lernen, dass der Staat in Krisenzeiten nicht in der Lage ist, alle Menschen flächendeckend zu versorgen. Die Schulung in Eigenverantwortung, inklusive der Anleitung zur Bevorratung von Lebensmitteln und Wasser, wird als essentiell angesehen. Sören Schumacher von der SPD betont die Notwendigkeit, dieses Wissen aktiv zu bewerben und die Bürgerinnen und Bürger besser aufzuklären.
Empfehlungen zur Bevorratung von Lebensmitteln
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfiehlt, Lebensmittelvorräte für mindestens zehn Tage anzulegen. Pro Person sollten täglich mindestens zwei Liter Flüssigkeit und 2200 Kilokalorien zur Verfügung stehen. Bei der Auswahl der Lebensmittel sollten Haltbarkeit und persönliche Präferenzen berücksichtigt werden. Der sogenannte „lebende Vorrat“ sollte regelmäßig überprüft und erneuert werden. Auch die Bedürfnisse von Haustieren sind in die Vorratsplanung einzubeziehen. Praktische Tipps, wie ohne Strom gekocht werden kann, ergänzen die Empfehlungen des BBK.
Mit diesen Maßnahmen stellt sich Hamburg einer modernen und vielschichtigen Bedrohungslage. Die Stadt betont die Wichtigkeit der Eigenvorsorge und der frühzeitigen Bildung, um auf zukünftige Katastrophen besser vorbereitet zu sein. Diese Neuausrichtung ist ein entscheidender Schritt, um die Resilienz und Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu stärken.
Quelle: ndr.de