Dienstag, 26 März 2024 11:28

Umstellung auf Elektro - ein neues Kapitel für die Alsterflotte

Alsterflotte Alsterflotte fot: pixabay

In Hamburg steht ein bedeutender umweltfreundlicher Wandel bevor - die berühmte Alsterflotte soll künftig elektrisch betrieben werden. Dieser Schritt markiert einen wesentlichen Fortschritt in Richtung Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Doch während der erste umgerüstete Alsterdampfer bis Ende des Sommers fertiggestellt sein soll, treten bei der Implementierung der notwendigen Ladeinfrastruktur am Jungfernstieg bereits erste Schwierigkeiten auf.

Der Umbauprozess - von Diesel zu Elektro

Zum jetzigen Zeitpunkt nutzen 16 der 18 weißen Dampfer der Flotte noch Diesel als Antriebsquelle. Lediglich zwei neuere Schiffe sind bereits ab Werk mit Batterien ausgestattet. Der Plan sieht vor, auch die übrigen Schiffe nach und nach auf elektrischen Antrieb umzurüsten, ein Prozess, der mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird. Ein konkretes Beispiel für diese Bemühungen ist die "Eilbek", ein 70 Jahre alter Dampfer, der derzeit in der Werft in Finkenwerder entkernt wird. Martin Lobmeyer, Technikvorstand der Alstertouristik, erklärt, dass der Dieselmotor und die Dieseltanks entfernt und durch einen Elektromotor sowie sechs große Batterien ersetzt werden.

Die Ladeinfrastruktur - Engpässe und Lösungsansätze

Die größte Herausforderung stellt jedoch die Ladeinfrastruktur dar. Derzeit reichen die Kapazitäten am Anleger Jungfernstieg nicht aus, um alle 18 Schiffe gleichzeitig zu versorgen. Es werden erhebliche Investitionen in Kabel und Mittelspannungstrafos benötigt, um dieses Problem zu lösen. Verschiedene Standorte für einen notwendigen Trafo sind derzeit noch in Diskussion, wobei eine Unterbringung unterirdisch am Jungfernstieg favorisiert wird.

Die Umstellung der Hamburger Alsterflotte auf elektrischen Antrieb ist ein lobenswertes Vorhaben, das die Stadt in ihrer Nachhaltigkeitsagenda voranbringt. Trotz der aktuellen Herausforderungen bei der Schaffung der erforderlichen Ladeinfrastruktur ist der Enthusiasmus für das Projekt ungebrochen. Die Suche nach einer Lösung für die Platzierung des Trafos, insbesondere angesichts der umliegenden U - Bahntunnel, stellt eine weitere Hürde dar, zeigt aber auch das Engagement der Stadt, innovative Lösungen für umweltfreundliche Transportmittel zu finden.

Quelle: ndr.de